SCHWEIZERISCHE ODER JAPANISCHE UHRWERKE: ALLES WAS SIE WISSEN MÜSSEN

„Uhrwerke aus der Schweiz oder aus Japan: Was ist besser?“ Diese Fragen hören wir nur allzu oft von unseren Fans der mechanischen Armbanduhren. Die Antwort ist recht komplex, aber wir versuchen sie in diesem Artikel möglichst einfach zu erklären.

Wegen der stetig steigenden Anzahl japanischer Uhrmacher wurde es mit der Zeit immer schwieriger, den Überblick zu behalten und sich die besten Uhrwerke aus der Schweiz oder Japan zu kaufen. Die logische Konsequenz ist die Frage, welche Uhrwerke wohl die besseren seien. Leider ist die Wahl genauso schwer wie beim Autokauf. Es gibt einfach keine richtige Antwort, sondern vieles hängt von den Bedürfnissen und Wünschen des Käufers ab. Jedes Modell hat seine Vor- und Nachteile. Doch der Reihe nach.


Ein wenig Geschichte

Die Uhrenindustrie hatte im 16. Jahrhundert in der Schweiz ihren Ursprung, doch auch die Engländer hatten bedeutende Uhrmacher. Genau genommen war England in der Zeit von 1650 bis 1850 einer der wichtigsten Produzenten von Armbanduhren und Uhren und übertrafen noch die Qualität der Schweizer. Die Schweiz wurde als Ergebnis der Französischen Revolution zum Ende des 19. Jahrhunderts zum ultimativen Hauptsitz der weltweiten Uhrenindustrie. Die ersten schweizerischen Armbanduhren kommen genau aus dieser Zeit.

Am anderen Ende der Welt, in Japan, war zu Beginn des 18. Jahrhunderts das westliche System der Minuten und Stunden noch nicht bekannt. Erst im Jahre 1873 übernahm auch Japan das 24-Stunden-System. Die japanische Uhrenindustrie boomte bis zum Beginn des Zweiten Weltkriegs, der fast das gesamte Land zerstören sollte. Doch Japan blühte wieder auf. Dies gilt auch für die dortige Uhrenindustrie. In den 1950er Jahren entsprach die Qualität japanischer Armbanduhren den Anforderungen des Weltmarkts. Seit den 1970er Jahren ist die Branche ein wichtiger Garant für die japanischen Warenexporte. Das Land gilt jeher als einer der größten Exporteure für Armbanduhren.

Mechanische Uhrwerke aus Japan

Japans Uhrindustrie hat eine lange Tradition und produziert heute einen Großteil der weltweiten mechanischen Uhrwerke. Auch wenn die Qualität nicht immer einwandfrei ist, sind japanische Uhrwerke für ihre Robustheit und Zuverlässigkeit bekannt. Zu den wichtigsten Produzenten gehören Seiko, Orient (Teil von Seiko) und Miyota (Citizen Group).

Während viele schweizerische Uhrwerke nach wie vor per Hand gefertigt werden, verlassen sich die japanischen Hersteller auf automatisierte Herstellungsprozesse. Dies mindert die Fehlerquote ungemein, sodass mit bloßem Auge kaum mehr Fehler zu erkennen sind. Außerdem sind jene Uhrwerke dank ihrer schnelleren und personalarmen Produktion oft günstiger als ihre Gegenspieler aus der Schweiz.
Die wichtigsten Eigenschaften japanischer Uhrwerke können wiefolgt zusammengefasst werden:

• Sehr hohe Zuverlässigkeit
• Extrem robust
• Unschlagbares Preis-Leistungs-Verhältnis

Wegen der hohen Leistung und attraktiven Preise sind Miyota-Uhrwerke in der Welt der Uhrmacherei zum Schrei geworden. Viele weltweit bekannte Marken verlassen sich auf jene Uhrwerke. Dabei spielt es keine Rolle, ob es sich um günstige Einsteigermodelle oder Luxusuhren handelt.

Mechanische Uhrwerke aus der Schweiz

Zu den industriellen Produzenten gehören ETA, Sellita und Soprod. Unternehmen wie Dubois-Dépraz produzieren Module, die ETA-Uhrwerken hinzugefügt werden können. Es gibt davon abgesehen eine höherklassigere Manufakturen, die oftmals im Schatten großer Marken agieren und exklusive Uhrwerke herstellen. Zu erwähnen sind etwa Concepto, Chronode oder La Joux-Perret.

Schweizerische Uhrwerke werden von vielen Uhrmachern und Kennern geschätzt. Das Finish und die einwandfreie Mechanik ist der wichtigste Aspekt der schweizerischen Uhrindustrie. Allein die Verarbeitung der Materialien oder die Farbe der verwendeten Juwelen sind von größter Bedeutung. Jedes noch so kleine ästhetische Detail wird bei der Konzeption und in der Produktion beachtet. Wie bereits erwähnt, werden schweizerische Uhrwerke oft noch per Hand gefertigt, was sich auch auf den Preis auswirken kann.

Die wichtigsten Eigenschaften schweizerischer Uhrwerke können wiefolgt zusammengefasst werden:

• Sehr hohe Präzision
• Oftmals höhere Preise
• Detailreichere Ästhetik

Wie sollten Sie sich entscheiden?

Im Grunde entsprechen sowohl schweizerische als auch japanische Uhrwerke den Qualitätsansprüchen des Weltmarkts. Beide Länder produzieren zuverlässige und qualitativ hochwertige Uhrwerke. Oftmals können Sie jedoch in der Präzision größere Unterschiede wahrnehmen. Ein ETA-Uhrwerk weicht nach 3 Tagen etwa um 21 Sekunden ab, wobei es bei Miyota-Uhrwerken bereits 60 Sekunden sind. Der größte Unterschied ist jedoch das Finish. In diesem Aspekt sind schweizere Uhrwerke schlicht unschlagbar.

Es ist fast unmöglich, schweizerische und japanische Uhrwerke zu vergleichen. Es gibt in Sachen Design, Produktion, Montage, Finish und Stil einfach viel zu viele Aspekte, die es zu beachten gilt. Letztendlich kommt es ganz darauf an, was Sie suchen: soll es das Image sein, eine schweizerische Armbanduhr zu tragen oder suchen Sie nach dem besten Preis-Leistungs-Verhältnis? Die Präzision und Robustheit der Uhrwerke sind vergleichbar, auch wenn ETA-Uhrwerke in Sachen Finish doch die bessere Wahl sind.
Wir von CODE41 verwenden die beiden folgenden Uhrwerke in unseren Kollektionen:

• Das japanische Miyota 82S7 Uhrwerk für unser ANOMALY-01 Modell
• Das schweizerische ETA 2824-2 Uhrwerk für unser ANOMALY-02 Modell

Das Miyota 82S7 Uhrwerk wurde nicht nur wegen des Preis-Leistungs-Verhältnisses ausgewählt, sondern auch wegen seiner Features. Es kann neben der Minuten- und Stundenzeiger auch Sekundenscheiben und eine 24-Stunden-Scheibe enthalten. Das ist bei schweizerischen Mechanik-Uhrwerken normalerweise nicht der Fall.

 

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