Die verschiedenen in der uhrmacherei verwendeten materialien

Klar, Sie lieben Armbanduhren. Aber haben Sie sich jemals gefragt, welche Materialien in der Uhrmacherei zum Einsatz kommen? Wenn es um feine dekorative Elemente geht, bevorzugen die meisten Hersteller Edelstahl, Gold, Platin, Titanium oder gar Keramik. 

Die Vielzahl der verwendeten Materialien wächst, wenn wir auf die Uhrwerke zu sprechen kommen. Vom Gehäuse bis zu den Armbändern, Zeigern, Uhrwerken und Brücken gibt es eine schier unendliche Liste an Komponenten Ihrer Armbanduhr, die allesamt ihre ganz besonderen Eigenschaften aufweisen.

EDELSTAHL

Als Legierung aus Eisen, Chrom und Kohlenstoff, muss Edelstahl einen Chrom-Anteil von mindestens 13% haben, da nur dann der Schutz vor Rost gegeben ist. In unseren Gehäusen verwenden wir zumeist die 316L Variante, die aber auch für alle Komponenten in Frage kommt.

+ Rostfrei 
- Gewicht (7,9g/cm³)
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ALUMINUM

Im Jahr 1821 hat Pierre Berthier ein Erz entdeckt, das zu 50 bis 60% aus Aluminiumoxid bestand. Uhrmacher begannen jedoch erst 70 Jahre später, darauf als Komponente verschiedener Legierungen zurückzugreifen. Es ist noch immer sehr selten in Uhrwerken anzutreffen.

+ Sehr leicht (2,7g/cm³)
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SILBER

Ob als Edelmetall oder zur Beschichtung: Silber wird nicht nur in der Schmiedekunst oder der Juwelierarbeit verwendet, sondern auch in der Uhrmacherei. Es wird besonders gerne bei Flinqué Ziffernblättern und Gehäusen eingesetzt.

+ Das beste Metall als Grundlage für Vergoldungen
- Rostet
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BRONZE

Bronze besteht aus Kupfer und Zinn und wird für Lager- und Reibe-Elemente genutzt. In einigen Fällen wird Bronze auch für das Gehäuse verwendet, solange es entsprechend behandelt wurde, um unangenehme Gerüche und Allergien zu vermeiden.

+ Hart, aber einfach zu formen
- Guter Wärmeleiter, schwer
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CARBON

Kohlefaser-Materialien werden schon seit längerer Zeit für die Gehäuse genutzt. Doch erst in den letzten Jahren werden auch wesentliche Komponenten des Uhrwerks anstatt aus traditionellen Legierungen aus Kohlefasern gefertigt.

+ Gewicht (1,8g/cm³) und Druckwiderstand
- Zerkratzt leicht
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KERAMIK

Als äußerst robustes und leichtes Material wird es vorweigend in der Luft- und Raumfahrt genutzt, ist aber auch bei den meisten Uhrenmarken gern gesehen. Dort wird es vor allem für Kugellager verwendet, die keine Schmierung benötigen. Keramik ist bis zu viermal widerstandsfähiger als Edelstahl und ermöglicht deutlich effizientere und robustere Systeme für die automatische Rückspulung.

+ Kratzfest
- Kann wegen fehlender Biegsamkeit brechen
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KUPFER

Kupfer bietet die besten mechanischen Eigenschaften aller kupferbasierten Legierungen, was die Härte und die Wärmeausdehnung anbelangt. Es wird daher oft anstelle von Edelstahl für Federn, Unruhen und Zeiger verwendet. Da es nicht rosten kann und gegen Salzwasser sowie alltägliche Abnutzungen resistent ist, wird "weißes Kupfer" auch gerne für wasserdichte Sportuhren, für Brücken und Zahnräder genutzt.

+ Hart, resistent gegen Salzwasser
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INVAR

Invar ist eine Eisen-Nickel-Legierung, die zu Beginn des 20. Jahrhunderts vom schweizer Physiker Charles-Edouard Guillaume entwickelt wurde. Sie hat eine äußerst niedrige Wärmeausdehnung und ermöglicht die Herstellung von Haarfedern für Uhrwerke. Der wissenschaftliche Name heißt Fe-Ni36%.

+ Hitzebeständig
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MESSING

Messing ist eine Legierung aus Kupfer und Zink und wird in der Uhrmacherei traditionell für Platinen, Brücken, Kugellager und zahlreiche andere Komponenten verwendet. Es ist relativ günstig und bietet einen exzellenten Reibungskoeffizienten, weswegen es oft in der Produktion günstiger Armbanduhren Anwendung findet.

+ Preis, einfache Herstellung
- Weich und rostet
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LIQUIDMETAL®

Liquidmetal® ist eine amorphe Metalllegierung aus Zirkonium, Titanium, Kupfer, Nickel und Beryllium und wurde im Jahr 2003 eingeführt. Der Schmelzpunkt ist nur halb so hoch wie bei üblichen Titanium-basierten Legierungen. Nach der Abkühlung ist die Legierung dreimal stärker als herkömmliches Edelstahl.

+ Härte
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NEUSILBER

Das von den Wissenschaftlern Chorier und Maillot entwickelte Material wird auch als Maillechort bezeichnet und ist eine aus Kupfer, Nickel und Zink bestehende Legierung. Sie ist häufig in der Uhrmacherei anzutreffen, weil sie rostfrei ist und für viele Zahnräder, Brücken und Platinen genutzt wird.

+ Rostfrei
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GOLD

Gold wird in der Uhrmacherei vor allem aus ästhetischen Gründen verwendet - vor allem für Gehäuse und Rotoren. Das natürliche Zartgelb kann mit anderen Metallen legiert werden, um die Widerstandsfähigkeit zu erhöhen oder die Farbe zu verändern.

  • Gelbgold: 75% Gold + 12,5% Silber + 12,5% Kupfe
  • Rosegold: 75% Gold + 6% Silber + 19% Kupfer
  • Rotgold: 75% Gold + 25% Kupfer. Sehr beliebt für Schlaguhren und Repetieruhren
  • Weißgold: 75% Gold + 10% Silber + 15% Palladium
  • Graugold: 75% Gold + 12,5% Nickel + 10% Kupfer + 2,5% Zink
  • Grüngold: 75% Gold + 24% Silber + 1% Kadmium. Kommt in der Natur als Elektrum vor.
  • Purpusgol: 75% Gold + 25% Aluminum
  • Blaugold: 75% Gold + 24,4% Eisen + 0,6% Nickel

+ Rostfrei, formbar (Härtegrad 2,5), attraktiv
- Teuer, schwer und hohe Wärmeausdehnung
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PLATIN

Platin wird schon seit Ende des 19. Jahrhunderts von Juwelieren und Uhrmachern eingesetzt. In dem meisten Fällen wird es für die Gehäuse genutzt, ist aber auch in Dornschließen anzutreffen.

+ Ästhetisch attraktiv
- Teuer, schwer (dreimal schwerer als Edelstahl), schwer zu verarbeiten
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QUARZ

Quarz hat die besondere Eigenschaft, unter elektrischer Stimulierung präzise zu schwingen und eine entsprechend genaue Frequenz beizubehalten. Es wird daher oft in Uhrwerken verwendet.

+ precision
- highly sensitive to its environment
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SAPHIR

Wegen seiner Kratzfestigkeit werden Saphire oft anstelle von Glas eingesetzt. Synthetische Saphire sind chemisch betrachtet mit natürlichen Saphiren identisch und werden als Korund bezeichnet. Dies sind Mineralien aus Aluminiumoxidkristallen.

+ Durchsichtig, hart
- Teurer als Mineralglas
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SILIKON

Silikon ist in der Erdkruste ausreichend vorhanden und verfügt über viele praktische Eigenschaften. Es ist leicht, elastisch, nicht-magnetisch und rostfrei. Außerdem ist es weich und expandiert nicht bei sich ändernden Temperaturen. Daher wird es oft in der Haarfeder, im Ankergang oder in Zahnrädern eingesetzt, wo es unter anderem auf ein niedriges Gewicht und den fehlenden Magnetismus ankommt.

+ Leicht, gravierbar, günstig, rostfrei, benötigt kein Schmiermittel
- Fragil
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TITANIUM

Der wichtigste Vorteil von Titanium ist seine Bioverträglichkeit. Es ist resistent gegen Körperflüssigkeiten und ist auch für Allergiker geeignet. Gleichzeitig ist es doppelt so beständig gegen Rost wie Edelstahl und wird entsprechend häufig für die Gehäuse von Sport- und Taucheruhren verwendet.

+ Leicht, rostfrei, robust, stoßsicher
- Zerkratzt leicht
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WOLFRAM

Wolframkarbid ist besonders alltagstauglich, da es kratzfest und robust ist. Kein Wunder also, dass es oft in der Herstellung von Gehäusen Anwendung findet.

+ Günstig, rostfrei, hart, kratzfest
- Schwer zu formen
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Fazit: Es wird immer schwieriger, die Uhrmacherei mit neuen Innovationen zu überraschen. Viele Hersteller bevorzugen zur Perfektionierung ihrer Armbanduhren daher, anstelle von Edelmetallen auf verschiedene Legierungen und Metalle zurückzugreifen. Nicht selten werden die verwendeten Materialien von den Marken selbst patentiert, auf die wir in Zukunft noch näher zu sprechen kommen. Sie tragen Namen wie AG5, Ceratanium, BMG-TECH, Carbotech, Carbonium usw...

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